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Impfstoff-Logistik - KION unterstützt lebenswichtige Lieferkette

Seit etwas mehr als einem Jahr hat das Corona-Virus die Welt fest im Griff. Der einzige Ausweg: Die schützenden Impfstoffe, die glücklicherweise mittlerweile entwickelt wurden, müssen so schnell wie möglich produziert und an Milliarden Menschen weltweit verteilt werden. Eine logistische Mammutaufgabe, die entlang der gesamten Prozesskette mit hohen Anforderungen einhergeht: von extrem kurzen Zeitfenster zur Beladung von Transportern und Frachtmaschinen bis hin zu besonderen Temperaturanforderungen und höchsten Hygienestandards. Hier kommen die Marken der KION Group ins Spiel – und tragen ihren Teil dazu bei, dass das Handling der wertvollen Vakzine so schnell und reibungslos wie möglich verläuft.

2021-03-24

Als Anfang 2020 die ersten Nachrichten aus China zu einem neuen, hochansteckenden Virus für Unruhe sorgten, startete ein weltweiter Wettlauf der Wissenschaft: Die Suche nach dem Impfstoff hatte begonnen, und die Arzneimittelforschung stand plötzlich wie noch nie zuvor im Rampenlicht. Nach monatelangem Forschen und Entwickeln, rollierenden Freigabeverfahren auf der ganzen Welt und einer groß angelegten Studie mit 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde am 21. Dezember 2020 Comirnaty (BNT162b2) der Forschungskooperation BioNTech/Pfizer als erster Impfstoff in der EU zugelassen. Nur 279 Tage vergingen zwischen der Ankündigung der Kooperation und der Zulassung. Doch auf diesen bisher einzigartigen medizinischen Meilenstein folgte die nächste Mammutaufgabe – denn schließlich müssen nun Milliarden Dosen des Impfstoffs schnellstmöglich produziert und weltweit distribuiert werden.

Lupenreine Intralogistik für die Pfizer-Produktion

Eine der Produktionsstätten, an denen der mRNA- Impfstoff hergestellt wird, liegt in der belgischen Gemeinde Puurs-Sint-Amands. Hier wird rund um die Uhr gearbeitet, um so viel Impfstoff wie möglich zu produzieren. Denn nach der erfolgreichen Erweiterung der belgischen Produktionsanlage verfolgt BioNTech/Pfizer das Ziel, in diesem Jahr zwei Milliarden Dosen seines Präparats bereitzustellen. Das Handling stellt hohe Anforderungen: Nachdem der Impfstoff unter sterilen Bedingungen abgefüllt und verpackt wurde, wird er in Ultra-Niedrigtemperatur-Gefriergeräten schockgefroren und in speziellen Trockeneisbehältern gelagert. Im gesamten Produktionsumfeld hat höchste Hygiene absolute Priorität. Aus diesem Grund ist hier eine Flotte E-Stapler der KION Tochtermarke STILL im Einsatz. Dank ihrer leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien sind die Stapler nicht nur kontinuierlich im Drei-Schicht-Betrieb verfügbar, sondern erfüllen dank ihres emissionslosen Betriebes auch alle Anforderungen an die Hygiene. Bei der wartungsfreien und leicht zu reinigenden Lithium-Ionen-Technologie entstehen außerdem keine Verunreinigungen durch Batteriegase oder Säure. So sind die Stapler die geeignete Unterstützung, um die Thermotransportboxen rund um die Uhr in die LKW zu verladen, die den Impfstoff nach dem Just-in-time-System in alle Winkel der EU transportieren. Damit das Präparat dabei keinen Schaden nimmt, können die wiederverwendbaren Boxen die erforderliche Temperatur von -80 Grad Celsius über zehn Tage stabil halten und die Temperatur kontinuierlich mittels spezieller Sensoren kontrollieren.

Stapler von STILL im Einsatz für Pfizer.

Starke Unterstützung für eine sichere Verteilung in der Schweiz

Die verfügbaren Impfdosen müssen natürlich schnellstmöglich verteilt werden – eine weitere Herausforderung, die in allen Ländern unterschiedlich gehandhabt wird. In der Schweiz ist hierfür die Schweizer Armee verantwortlich. Bereits seit Jahren vertraut sie auf eine rund 150 Fahrzeuge starke Staplerflotte der KION Tochtermarke Linde Material Handling. Die Schweizer Armee sichert die gesamte Lieferkette der Vakzine innerhalb der Schweiz ab. Hierfür wird der Zulieferer an der Landesgrenze in Empfang genommen und zur Logistikbasis der Schweizer Armee eskortiert, wo eine Qualitätskontrolle stattfindet und die Datenlogger ausgelesen werden, die die Temperatur der Präparate kontinuierlich überwachen. Die Linde-Stapler übernehmen das Umladen in die Fahrzeuge der Armeeapotheke, die über extra für die Lagerung der Impfstoffe ausgewiesene Tiefkühlschränke und -räume verfügt. Die Logistikspezialisten der Armee nehmen dann die Bestellungen der Kantone entgegen, übernehmen die Kommissionierung unter Einhaltung der Tiefkühlkette und liefern die Bestellungen in die Krankenhäuser der Kantone ab – alles unter Einsatz der Gabelstapler und Lagertechnikgeräte von Linde Material Handling.

Linde MH Stapler unterstützen bei der Impfstoff-Verteilung.

Verlässliche Helfer für die Pharmadistribution

Auch im Nachbarland Österreich wird die Verteilung des Impfstoffs über ein zentrales Lager organisiert, nämlich über das niederösterreichische Lager des Pharmahändlers Kwizda. Genau hier wurden Anfang Januar dieses Jahres die ersten 7.200 Impfdosen des Herstellers Moderna angeliefert. Kwizda bietet nicht nur ausreichende Kapazitäten und passende Temperaturbedingungen, sondern auch umfassendes Know-how für das Handling der Präparate, für das zahlreiche E-Stapler und weitere Lagertechnikgeräte von STILL eingesetzt werden. Für einen kontrollierten Auftauprozess seien 48 Stunden notwendig, erklärt Thomas Brosch, Geschäftsführer von Kwizda Pharmahandel und Vorstandsmitglied der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO). Während des Auftauprozesses dürfen die Impfstoffe keiner Erschütterung ausgesetzt werden und müssen dann kontrolliert bei zwei bis acht Grad plus ausgeliefert werden. Während dieser 48 Stunden nimmt das Team von Kwizda Kontakt mit den lokalen Impfstellen auf und klärt, wie viele genau benötigt werden, wo ausgeliefert wird und wer der Ansprechpartner ist. Hier kommt es auf präzise Absprachen und schnelle Prozesse an – denn wenn der Impfstoff einmal aus dem Gefrierschrank rausgenommen ist, darf er nicht mehr tiefgefroren werden. So steht die Flotte von STILL auch hier stets bereit, um mit schnellem und präzisem Handling für reibungslose Prozesse zu sorgen und den Verfall der wertvollen Vakzine zu verhindern.

Zuverlässige Versorgung mit Tests und anderen medizinischen Materialien

Ein weiteres wichtiges Instrument zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind Tests für eine schnelle und zuverlässige Diagnose. Denn es gilt weiterhin, Infektionen so schnell wie möglich festzustellen, um so einer weiteren Verbreitung entgegenzuwirken. Einer der größten Anbieter sowohl von PCR- als auch von Schnelltests ist Becton Dickinson (BD). Zu ihrem umfassenden Portfolio gehören außerdem die dazugehörigen Apparate für die Labordiagnostik sowie besondere Katheter und Spritzen, mit denen den immungeschwächten COVID-19-Patienten auf Intensivstationen die Medikamente verabreicht werden können. Damit all diese wichtigen Güter, die momentan in großen Mengen verbraucht werden, reibungslos in den Testzentren, Laboren und Krankenhäusern ankommen, ist auch bei BD ein hochmodernes, automatisiertes Distributionszentrum von Dematic im Einsatz. Der Logistik-Campus im belgischen Temse besteht aus mehreren, teils temperaturgeführten Hochregallagern mit automatischen Kränen und bietet Kapazitäten für mehr als 100.000 Paletten. Der mit automatischen Förderbändern angeschlossene Versand arbeitet an fünf Tagen pro Woche 24 Stunden am Tag, um Europa, den mittleren Osten und Afrika mit wichtigen medizinischen Materialien zu versorgen.

Starke Flotte für den Frachtflughafen

Welche wichtige Rolle die Logistik innerhalb der weltweiten Impfkampagne einnimmt, zeigt sich auch bei Lufthansa Cargo am Chicago O’hare International Airport. Als die Hersteller begannen, Impfstoffe gegen das Coronavirus herzustellen, erhielt der Flughafen plötzlich immens viele Anfragen, weil die allerwenigsten Flughäfen über die geeigneten Infrastrukturen für den Impfstofftransport verfügen. Chicago O‘hare hatte kurz zuvor, unterstützt von Lufthansa Cargo und DB Schenker, ein großes Investment in Sachen Lagerkapazitäten für Pharmalogistik getätigt und Kühlräume eingerichtet, die permanent überwacht werden. Außerdem ist der Flughafen mit einer großen Lithium-Ionen-Staplerflotte von Linde Material Handling ausgestattet, die den hohen Hygieneanforderungen gerecht werden. Die Flotte weist eine hohe Verfügbarkeit auf – ein extrem wichtiges Thema, da es bei der Beladung der Flugzeuge keinerlei Verzögerung geben darf. Innerhalb des eng getakteten Zeitplans stehen pro Maschine nur 2,5 Stunden zur Verfügung – ein sehr enges Zeitfenster, da die Flugzeuge eigentlich nicht auf diese Art Fracht ausgelegt sind und die Verteilung der Paletten deshalb besondere Herausforderungen an das Bodenpersonal stellt. Hier spielen die zuverlässigen Linde Stapler eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle, denn jede Verzögerung kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Maschine nicht plangemäß starten kann und in Folge ganze Paletten des Impfstoffs als unbrauchbar eingestuft werden müssen. Aber die Flotte und die Mitarbeiter im Cargo-Center geben ihr Bestes – und bringen so Tag für Tag bis zu zehn Millionen Impfdosen auf den Weg und in die ganze Welt.

E-Stapler von Linde MH am Flughafen von Chicago.