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Ja, das ist Kunst – und ja, das muss weg…

In der „empfindsamen“ Welt von Kunst und Kultur sind die Anforderungen an Flurförderzeuge und Transportsysteme enorm. Denn es ist Fingerspitzengefühl gefragt: Gabelstapler leisten Millimeterarbeit, wenn sie Kunstwerke bewegen. Beschädigungen müssen schließlich unbedingt vermieden werden. Manchmal sind Stapler sogar Teil einer Kunstinszenierung, oder ihr Design wird zur Kunst erhoben – und manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen beiden Welten fließend. Weltweit sind Marken und Produkte der KION Group für Kunst und Kultur im Einsatz und leisten einen unverzichtbaren, wenn auch oft unsichtbaren Beitrag.

2023-02-08

Auf dem Filmfestival von Locarno ging es geschäftig zu wie zuletzt vor der Pandemie. Die Werke der europäischen Kino-Elite wurden auf der Open-Air-Veranstaltung einem breiten Publikum präsentiert, und eine auserlesene Jury wählte die besten Filme des Jahres aus. Große Gesten, großes Kino – und kleine Helfer. Denn hinter den Kulissen, beim Aufbau der fast 8000 Zuschauerplätze auf der Piazza Grande und auch beim Aufrichten der Open-Air-Leinwände, spielte der hellblau-türkise, flinke Gabelstapler der KBD+ Baureihe der KION-Tochter Baoli eine wichtige Rolle. Auch wenn die allermeisten Besucher das wahrscheinlich gar nicht merkten und nur wahrnahmen, was sich auf den Leinwänden abspielte.

Einsatz der Linde-Gabelstapler beim Rekordfest in Linz

Es ist ein Sinnbild, das die Rolle der Logistik in der Kulturwelt gut beschreibt: Transport- und Flurförderzeuge bleiben – oft im wahrsten Sinne des Wortes – hinter den Kulissen und leisten dort einen zwar unsichtbaren, jedoch unverzichtbaren Beitrag. Aus der Sicht von Peter Markschläger, bei KION Head of Marketing & Communications für den österreichischen Markt, gehört das zum Kerngeschäft: „Musik- und Kulturfestivals – die Festivalsaison überhaupt – ist eine Hochzeit für den Verleih- und Mietservice unserer Gabelstapler“, sagt er.

So etwa beim „Krone“-Fest in Linz, Österreich: Die 3,0- und 3,5-Tonnen-Stapler von Linde Material Handling waren bei den Vorbereitungen für das Gratis-Open Air rund um die Uhr im Einsatz. „Durchschnittlich kommen 200.000 Besucher zum Krone-Fest. Da muss im Vorfeld alles glatt laufen. Die Beladung und Entladung der Bühnenelemente, der Transport der Absperrgitter und ihre Positionierung, und auch die Anlieferung von Musikequipment und Licht- & Tontechnik – unsere Gabelstapler packen überall mit an.“

Linde-Stapler beim „Krone“-Fest in Linz.

Einen ähnlichen Beitrag leisten die Linde-Stapler beim Weihnachtsmarkt auf dem Wiener Rathausplatz. Hier geht es vor allem darum, die Ausstellerstände logistisch zu unterstützen: „Die Anlieferung und Abholung von abertausenden Glühweintassen und Tellern ist eine ziemliche Mammutaufgabe“, sagt Peter Markschläger. Der Trick hierbei: Die Flurförderzeuge von Linde MH werden mit speziellen Gabelzinkverlängerungen ausgestattet, die eine schnellere Be- und Entladung der LKW mit den Geschirrpaletten ermöglichen. Auch dieser Beitrag ist unverzichtbar, für die Besucher jedoch unsichtbar.

Linde-Stapler beim Weihnachtsmarkt auf dem Wiener Rathausplatz.

Die unsichtbare Hand der Logistik

Etwas ganz Besonderes bekommen die Besucher beim Kunstfestival NordArt im beschaulichen Büdelsdorf in Schleswig-Holstein seit jeher zu sehen: Tonnenschwere Babys aus Stein, gigantische Widder und Mischwesen. Damit setzt der tschechische Künstler David Cerny auf der seit 1999 stattfindenden Messe regelmäßig spannende Akzente. Wohin man auch blickt – Skulpturen stehen im Mittelpunkt. So schwer und massiv sie zum Teil sind, so sind sie doch zerbrechlich und von unschätzbarem Wert. Deshalb setzt Cerny auf Gabelstapler der KION-Marken, um seine Werke in Position zu bringen – oder um sie zum Teil mehrere hundert Kilometer zu bewegen.

Das war zum Beispiel bei den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung der Fall. Denn anlässlich dieses Jubiläums beschloss Cerny, seine weltberühmte Quo Vadis-Statue von der deutschen Botschaft in Prag (Tschechien) nach Berlin zu transportieren – ganze 400 Kilometer weit. Es sollte ein Transfer mit Symbolkraft sein, ein metaphorisches Brückenschlagen zwischen zwei europäischen Metropolen. Doch dafür waren mehrere logistische Hürden zu nehmen: Von der sicheren Verladung in den Tieflader in Prag bis hin zum Ausladen der mehrere hundert Kilogramm schweren Statue in Berlin – die Linde-LPG-Gabelstapler erledigten den Job verlässlich und präzise. Anschließend stand die Statue mehrere Monate lang am Walter-Benjamin-Platz nahe des Kurfürstendamms in Berlin – genau dort, wo er von den Gabelzinken des Linde-Staplers abgestellt wurde. Der Beitrag der Flurförderzeuge war auch an dieser Stelle wieder unsichtbar, ihr Beitrag für Cernys Vision jedoch unverzichtbar.

Für meterhohe, goldene Statuen und ausgefallene Installationen ist der Künstler Joseph Klibansky bekannt. Und auch er setzt auf die Produkte der KION Group – denn die pompösen Werke müssen mit Fingerspitzengefühl bewegt werden. „Der Gabelstapler muss in kleinen Räumen zwischen empfindlichen Kunstwerken manövrieren und diese präzise positionieren“, sagt Klibansky. Und zwar ständig und jederzeit, denn immer wieder stellt Klibansky seine Installationen um, denkt die Dinge neu, sucht einen neuen Blick auf das eigene Werk. Dabei kam eine ordentliche Strecke zustande: 120.000 Kilometer ist der E20-Gabelstapler von STILL schon für ihn gefahren und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn als Künstler ist Klibansky vor allem mit einem beschäftigt: Seine Vision immer wieder zu justieren und anzupassen. Den Besuchern gefällt’s: Sie dürfen eine immer wieder wechselnde Konstellation spannender Kunstwerke bewundern, ermöglicht durch den unverzichtbaren Beitrag der STILL-Stapler.

Der unverzichtbare Beitrag der STILL-Stapler.

KION, Kunst und Kultur

Neben modernen Kunsthallen gibt es auch jahrtausendealte Amphitheater von zeitloser Schönheit, wo die Produkte der KION Group eingesetzt werden – so beispielsweise in der Arena di Verona in Italien. Hier finden jährlich die legendären Opernfestspiele statt. Während der Vorbereitungen müssen viele Tonnen Material bewegt werden – auf die Minute und auf den Zentimeter genau. Bevor die Besucher ins Amphitheater strömen, sorgen leistungsfähige E-Stapler der KION-Tochter STILL für einen uhrwerkgenauen Transport der Kulissen. Die Gäste werden eindrucksvolle Bühnenbilder vorfinden, Schlosskulissen, Orchestergräben und tausende Sitzplätze, alles perfekt aufeinander abgestimmt. Doch sobald das Publikum all das sieht, haben sich die STILL-Gabelstapler schon wieder zurückgezogen.

Doch es geht auch anders. „Ein ganz besonders untypischer Einsatz für unsere Gabelstapler war das Musik- und Kunstfestival Linzer Klangwolke“, sagt Peter Markschläger: “Das war nicht nur aus logistischer Sicht eine ziemliche Herausforderung.“ Denn anders als sonst waren die Intralogistik-Akteure diesmal nicht unsichtbar – sondern selbst Teil der Vorführung. Bei der Erzählung und der Darstellung der Geschichte „Moby Dick – Jagd bis vor die Tore von Linz“ waren sechs Linde-Stapler Teil des Bühnenbilds und stellten vor den 100.000 Zuschauern am Donauufer die Dynamik der Meereswellen nach. „Die Herausforderung lag vor allem in der Koordination sämtlicher Beteiligten“, erklärt Markschläger: „Wir hatten Tänzer, die auf den fahrenden Staplern Kunststücke vollführten. Deshalb mussten wir mit dem Sicherheitspersonal zusammenarbeiten, während die Ideen der Intendanten berücksichtigt und umgesetzt wurden.“ Eine ungewohnte Aufgabe, die jedoch mit Bravour gemeistert wurde und ein spektakuläres Ergebnis hervorbrachte.

Tänzer, die auf den fahrenden Staplern Kunststücke vollführen.

Zeitloses Konservieren dank Dematic

Das Transportieren, Verladen und Positionieren von Kunstwerken oder die Vorbereitungen großer Kulturveranstaltungen sind nicht der einzige Beitrag, den die Intralogistik für die Welt von Kunst und Kultur leistet. Auch wenn es darum geht, Geschichte zu wahren und den Nimbus der Zeitlosigkeit zu ermöglichen, ist die unsichtbare Hand der Intralogistik nicht weit. Die israelische Nationalbibliothek, genannt „Quelle des Wissens“, ist Zuhause eines kulturellen Schatzes von unschätzbarem Wert: Millionen Titel werden hier gelagert und Wissbegierigen zur Verfügung gestellt. Wenn man sich für einen Titel entscheidet, ordert man diesen per Knopfdruck, und es vergehen nur ein paar Minuten, bis das Werk am gewünschten Platz entgegengenommen werden kann.

Ermöglicht wird das durch das Automated Library System (ALS) der KION Tochter Dematic – ein System, das nicht nur preisgekrönt ist, sondern weit über die Ländergrenzen Israels bekannt ist. Im Kern handelt es sich um ein automatisiertes Kleinteilelager (AKL), das den Anforderungen von Bibliotheken angepasst wurde. Die unmittelbare Bereitstellung der gewünschten Titel wird durch ein komplexes System ermöglicht, bei dem die Software die Bestellung registriert, das ALS den Standort des Buches überprüft und anschließend in einem von 50.000 Behältern an die Abholstation bringt – mit Geschwindigkeiten von bis zu sechs Metern pro Sekunde. Der Blick hinter die Kulissen offenbart also ein schnelles, hocheffizientes System, von dem die Besucher nichts mitbekommen: Mehr als vier Millionen Titel, jederzeit verfügbar.

Zeitloses Konservieren dank Dematic.

Linde MH & Porsche – das Auflösen der Gegensätze

Auch beim Thema Produktdesign können die Fäden von Kunst und Intralogistik zusammenlaufen und dabei vermeintliche Gegensätze auflösen – so beispielsweise bei der Design-Kooperation zwischen Porsche Engineering und Linde Material Handling . Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen reicht von der Konzeption von Drehwerksantrieben bis hin zur ästhetischen Neuerfindung von Linde Material Handling zu Beginn der 1980er Jahre. Inzwischen ist das Konzept der Porsche-Designer ein unverwechselbares Markenzeichen der Linde-Stapler und betont die Markenwerte von Linde MH: Qualität, Ergonomie und Robustheit.

Die elektrischen Gegengewichtsstapler Linde X20 – X35 sowie Linde H20 – H35 markieren einen Meilenstein und stehen den Gabelstaplern mit Verbrennungsmotor in Sachen Performance in nichts nach. Dies nahm man zum Anlass, die Form der Stapler nochmals neu zu denken und zu designen. Stefan Stark, Designer und Teamleiter bei dem renommierten Ingenieursdienstleister, nahm die Herausforderung an: „Nehmen wir zum Vergleich mal ein Auto: Das finden wir heute in der Regel attraktiv, wenn es breit ist, über eine flache Dachlinie verfügt und auf großen Rädern steht. Ein Stapler stellt so ziemlich das genaue Gegenteil dar.“ Also verständigte man sich auf Querstreifen und ein breiteres „Standing“, das den Gabelstapler stabiler und größer wirken lässt. Das Bemerkenswerte dabei: Die Änderungen und Kunstgriffe im Design drängen sich nicht auf – sie werden unterschwellig wahrgenommen, erst auf den zweiten Blick bewusst registriert.

Wer also dachte, Kunst, Kultur und KION hätten nichts miteinander zu tun, der täuscht sich. Die genannten Beispiele zeigen: Ob Opernfestival, Transport von Statuen, Kunstinstallation oder Design-Kooperation – beide Welten sind miteinander verwoben – und zwar sowohl vor als auch hinter den Kulissen.

Das Konzept der Porsche-Designer ist ein unverwechselbares Markenzeichen der Linde-Stapler.