2017-03-01
Die große Vielfalt Asiens
Wenn Ching Pong Quek die Region Asien-Pazifik mit einem Wort beschreiben soll, fällt ihm sofort eines ein: Vielfalt. „Die wirtschaftliche Situation, der Markt, die Kundenanforderungen, die Kultur und die Sprachen sind in dieser Region enorm unterschiedlich", sagt Quek, der zugleich President der Operating Unit KION APAC und KION Vorstandsmitglied ist. Das gelte auch für die Intralogistik-Industrie, in der sich KION bewegt. Von der Spitzentechnologie bis zur preiswerten Lösung aus dem Economy-Segment werden alle Qualitätsstufen nachgefragt. „Das Marktpotenzial variiert sehr stark", sagt er und erklärt dies unter anderem anhand der Gabelstaplerdichte: „In Singapur gibt es 1.000 Gabelstapler auf eine Million Einwohner. In Australien sind es 700, in China 200 – und in Indien zehn!" Diese Zahlen spiegeln nicht zuletzt den ebenfalls sehr unterschiedlichen Entwicklungsstand dieser Länder. Und daraus resultieren wiederum ganz unterschiedliche Kundenbedürfnisse, da die Lagerhäuser in Schwellenländern unterschiedlich technisiert sind.
Generell aber schreitet überall die Digitalisierung voran: mit Big Data, Cloud Computing oder Online-Handel, der sich vor allem in China rasant ausbreitet. Und quer durch die Region ist der Trend unübersehbar, dass die Nachfrage nach Elektro-Staplern und Lagertechnik wächst, und sich die Unternehmen, vor allem in Ländern mit höheren Arbeitslöhnen, zunehmend automatisieren. Letzteres mag in Märkten wie etwa Indien und Teilen Südostasiens noch nicht so vordringlich sein. Doch auch dort wird ein breiteres Angebot immer wichtiger, um Kundenwünsche zu erfüllen. Zum Beispiel sind laut Quek die einst eher spezialisierten Anwendungen einzelner Lagertechnikgeräte heute viel breiter aufgefächert.
Wichtig sei, dass man die Veränderungen nutzt, um den Kunden neue Geschäftsangebote zu machen. Dazu gehören etwa die demnächst bei Linde (China) in Xiamen produzierten E-Stapler der neuen, ökonomischen Smart Line oder auch fahrerlose Transportsysteme (AGV), die laut Quek derzeit vor allem aus Hongkong und Singapur nachgefragt werden. „Noch werden die AGV hierher importiert, aber wir arbeiten daran, sie zu lokalisieren."
Im Wandel sei auch die Produktionslandschaft, sagt Quek: „Früher hat jeder alles selbst gebaut. Heute sollten wir unsere Ressourcen priorisieren und bestimmte Dinge outsourcen. Selbst unser Konkurrent kann auf einmal unser Partner sein. Zum Beispiel designen wir das Produkt selbst, kontrollieren dann die Produktion bei einem Lizenzfertiger und am Ende die Qualität." Zum Beispiel lasse Linde (China) einige der elektrischen Einstiegs-Lagertechnikgeräte heute bei einem Lizenzpartner bauen. “Das hätten wir früher niemals gemacht." Heute sei das vollkommen normal und habe sich als effektiv erwiesen.