Gao Gao zeigt auf das riesige Bild in leuchtenden Farben hinter ihr, auf dem leicht abstrahiert dargestellte Menschen über einen Wall klettern, die wie die einstige Berliner Mauer aussieht. „Die Besonderheit der deutschen Kunst ist, dass sie immer wieder die Geschichte reflektiert – etwa den zweiten Weltkrieg oder die deutsche Teilung“, erklärt sie den aufmerksam zuhörenden Besuchern, Kunden von Linde China. Gao Gao ist Assistentin des Direktors des Museums der Nationalen Kunstakademie CAFA in Peking, in der das Bild hängt. Der deutsche Künstler Daniel Richter wählte als Vorlage für dieses Gemälde ein Foto von einer völlig anderen Begebenheit – das aber bewusst die Nacht des Mauerfalls suggeriert.
Richters Bild ist Teil der Ausstellung „Deutschland 8 – Deutsche Kunst in China“, die bis zum 31. Oktober in acht Museen Pekings zu sehen ist. Die KION Group und ihr Ankeraktionär Weichai Power gehören zu den Sponsoren, die dieses Großereignis möglich gemacht haben. Das Ziel: den interkulturellen Dialog zwischen Deutschland und China zu fördern und voranzubringen. „Durch unsere gemeinsame Förderung der Kunstausstellung mit Weichai Power bauen wir auf die starken kulturellen Verbindungen zwischen unseren Unternehmen auf und zeigen, dass unsere Partnerschaft auf weit mehr als nur geschäftlichen Interessen basiert,“ sagt Gordon Riske, CEO der KION Group.
Um das Erlebnis dieser Ausstellung zu teilen, lud Linde China ausgewählte Kunden zum Auftakt der Schau ins CAFA-Museum ein. Erläuterungen wie die von Gao Gao seien wichtig, um Bilder aus einem anderen Land und Kulturraum zu verstehen, sagt Linde Kunde Zhang Weibin aus dem südchinesischen Shenzhen. Er hat nach dem Rundgang den Eindruck, „dass deutsche Kunst sehr persönlich ist und vor allem versucht, Gefühle weiterzugeben.“
Gemeinsam organisiert von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e.V. und der CAFA, werden rund 320 Werke von 55 zeitgenössischen Künstlern seit den 1950er Jahren ausgestellt. Die Kuratoren, der Bonner Stiftungsvorsitzende Walter Smerling und CAFA-Präsident Fan Di’an, wollen „dem chinesischen Publikum die einmalige Möglichkeit geben, Deutschland und seine kulturelle Vielfalt durch den Blickwinkel der Kunst zu erleben.“ Deutschland 8 ist dabei die Antwort auf die Schau China8 von 2015, die damals chinesische Gegenwartskunst in acht Städten des Rhein-Ruhr-Gebiets mit mehr als 500 Werken von 120 Künstlern aus China zeigte. 120.000 Besucher wurden seinerzeit gezählt.