7 Lösungen, die das Lager sicherer machen
Bei der Arbeit mit tonnenschweren Gabelstaplern entstehen oft Gefahrensituationen. Für den Schutz von Menschen, Waren und Umgebung gibt es inzwischen viele innovative Assistenzsysteme.
2025-12-17
Bei der Arbeit mit tonnenschweren Gabelstaplern entstehen oft Gefahrensituationen. Für den Schutz von Menschen, Waren und Umgebung gibt es inzwischen viele innovative Assistenzsysteme.
2025-12-17
Viele Unfälle mit Gabelstaplern haben ähnliche Ursachen, z.B. schlechte Sicht beim Rückwärtsfahren. Unsere Marke Linde MH hat Lösungen und Assistenzsysteme für fast jede Gefahrensituation im Lager – hier zeigen wir einige davon.
Nach Schätzungen der US-Arbeitsschutzbehörde OSHA ereignen sich in den Vereinigten Staaten jedes Jahr rund 35.000 bis 62.000 verletzungsrelevante Unfälle mit Gabelstaplern. Einige davon auch mit schweren Verletzungen und sogar Todesfällen. Klar ist: Jeder Unfall ist einer zu viel – und wir bei der KION Group tun unser Möglichstes, um die Arbeit mit den Produkten unserer Marken so sicher wie möglich zu machen.
Sicherheit steht in unserem gesamten Konzern im Mittelpunkt – als Teil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. „Wir als KION Group verstehen Sicherheit als Kern unserer Verantwortung – gegenüber unseren Mitarbeitenden, unseren Kunden und der Gesellschaft“, sagt David Krecman, Senior Manager HSE bei KION Group Sustainability & HSE: „Unser Ziel ist es, Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen Technologie den Menschen schützt – nicht umgekehrt.“
Unsere Marke Linde Material Handling setzt auf ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und auf intelligente Technologien, präventive Schulung und datenbasierte Transparenz baut. In diesem Artikel zeigen wir sieben der gängigsten Unfallrisiken mit Gabelstaplern auf – und erklären, wie Linde MH mit modernen Assistenzsystemen und digitalen Lösungen wirkungsvoll gegensteuert.
Problem:
Rückwärtsfahren ist die häufigste Ursache für Unfälle im Lager. Tote Winkel hinten oder seitlich, enge Gänge und unübersichtliche Kreuzungen machen die Situation besonders gefährlich. Oft übersehen Fahrer Personen, Paletten oder Regalteile – mit teils schweren Folgen. Beim Rückwärtsfahren entscheidet oft der Bruchteil einer Sekunde darüber, ob es zu einem Beinaheunfall oder zu einer Kollision kommt.
Lösung:
Linde Material Handling begegnet diesem Risiko mit einer abgestuften Sicherheitsstrategie aus mehreren, kombinierbaren Systemen. Die Basis bildet ein Rückfahrgriff mit integriertem Freigabetaster, der den Fahrer zum Umdrehen zwingt und damit den Blick über die Schulter fördert. Ergänzend sorgt die Linde Reverse Assist Camera für einen breiten Überblick nach hinten. Die KI-basierte Kameralösung erkennt Personen im Fahrweg und greift aktiv in das Fahrverhalten des Staplers ein, etwa durch automatische Warnungen oder Bremsmanöver. Besonders beim Rangieren in engen Regalgängen bietet sie so ein hohes Maß an Sicherheit.
Ein Bildschirm, viele Anwendungsszenarien: Die Linde Reverse Assist Camera
Die KI-basierte Lösung Linde Reverse Assist Radar erkennt zusätzlich zu Personen auch Hindernisse wie Paletten oder Regale, folgt beim Lenken aktiv dem „Fahrschlauch“ und kann das Fahrzeug bei Gefahr automatisch bis zum Stillstand abbremsen. „Gerade beim Rückwärtsfahren geht es um Sekunden und Sicht. Unsere Systeme sollen den Fahrer nicht bevormunden, sondern unterstützen – präzise, vorhersehbar und ohne Fehlalarme“, erklärt Tobias Klein, Senior Strategy & Portfolio Manager Safety & Digital Solutions bei Linde MH.
Alle Systeme sind modular, nachrüstbar und unabhängig von der Lagerumgebung einsetzbar. So bleibt der Fahrer aufmerksam – und wird genau dann unterstützt, wenn es darauf ankommt.
Problem:
Fußverletzungen gehören zu den häufigsten Alltagsunfällen in der Intralogistik – besonders beim Einsatz von Elektrohubwagen. Schon kleine Unachtsamkeiten beim Rangieren oder enge Wege reichen aus, um Quetschungen zu verursachen. Solche Verletzungen führen oft zu schmerzhaften Verletzungen und langen Ausfallzeiten. Dabei sind sie leicht vermeidbar!
Lösung:
Hier setzt der Linde Active Foot Bumper von Linde MH an. Das System erkennt Druck oder Kontakt an der Fahrzeugfront, stoppt den Hubwagen sofort und fährt – wenn gewünscht – automatisch ein Stück zurück. Eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Maßnahme, die sich auch nachrüsten lässt.
„Mit einer aktiven Schutzleiste lässt sich das Risiko von Fußverletzungen drastisch senken – und zwar ohne, dass der Bediener ständig an die Technik denken muss“, erklärt David Krecman, Senior Manager HSE bei KION Group Sustainability & HSE. Gerade in Bereichen mit viel Personenverkehr zeigt die Lösung, wie einfache Technik einen großen Unterschied machen kann.
Problem:
Anfahrschäden an Toren, Pollern oder Regalen gehören zu den häufigsten Sachschäden im Lager. Sie verursachen hohe Reparaturkosten, gefährden die Stabilität der Infrastruktur und können im schlimmsten Fall zum Einstürzen von Regalen oder zu schweren Verletzungen führen. Besonders tückisch: Viele kleinere Zusammenstöße bleiben unbemerkt oder werden nicht gemeldet – die eigentliche Gefahr entsteht oft erst später, wenn sich durch unscheinbare Deformationen oder Haarrisse die Tragfähigkeit eines Regalträgers allmählich verringert. Wird das Bauteil dann weiter belastet, kann es plötzlich versagen – meist ohne Vorwarnung.
Lösung:
Hier sorgen Linde Schocksensoren für Transparenz. Sie erfassen jeden Aufprall eines Fahrzeugs und übermitteln die Daten über die Fahrzeugtelematik direkt an das Kundenportal myLinde – inklusive Zeitstempel, Fahrzeug- und Fahrerbezug. So wird jeder Zwischenfall nachvollziehbar und zur Grundlage für gezielte Maßnahmen. Bei schweren Kollisionen kann das Fahrzeug automatisch in den Kriechmodus wechseln, bis eine technische Freigabe erfolgt.
Je mehr Daten vorhanden sind, desto vollständiger ist das Sicherheitsbild im Lager.
Zusätzliche Sicherheit bietet die digitale Linde Abfahrtskontrolle: Der Fahrer prüft das Fahrzeug zu Schichtbeginn digital per App oder über das im Fahrzeug verbaute Display. Werden Mängel festgestellt, bleibt das Gerät gesperrt, bis die Werkstatt die Freigabe erteilt.
„Transparenz ist der Schlüssel. Wenn ein Crash nicht nur passiert, sondern auch dokumentiert wird, können wir daraus lernen und Maßnahmen gezielt ableiten“, betont David Krecman, Senior Manager HSE bei KION Group Sustainability & HSE.
So stellt Linde MH sicher, dass nur technisch einwandfreie Fahrzeuge im Einsatz sind – und jeder Vorfall zur Verbesserung beiträgt.
Problem / Risiko:
Die Fahrzeugnutzung durch Unbefugte oder durch unzureichend geschulte Fahrer ist ein häufig unterschätztes Sicherheitsrisiko. Wenn Stapler oder Hubwagen von nicht autorisierten Personen bedient werden, steigt die Unfallgefahr deutlich – insbesondere in Mehrschichtbetrieben, in denen viele Mitarbeiter dieselbe Flotte nutzen. Fehlbedienungen führen nicht nur zu Schäden an Fahrzeug und Ware, sondern gefährden auch Kollegen im Umfeld.
Lösung:
Das Linde Access Control System regelt den Fahrzeugzugang digital – per RFID-Karte oder PIN-Eingabe. Nur geschulte und freigegebene Fahrer können das Fahrzeug starten. Die Verwaltung der Fahrerrechte erfolgt zentral und übersichtlich über das Kundenportal myLinde. Damit wird sichergestellt, dass jeder nur auf die Fahrzeuge zugreift, für die er autorisiert und ausgebildet ist.
„Gerade in Mehrschichtbetrieben ist klar geregelt, wer wann welches Fahrzeug nutzen darf. Digitale Zugangskontrolle ist heute ein Muss – und sie sorgt nebenbei auch für ein erhöhtes Verantwortungsbewusstsein“, erklärt Tobias Klein, Senior Strategy & Portfolio Manager Safety & Digital Solutions bei Linde MH.
Problem / Risiko:
Kippunfälle gehören zu den schwerwiegendsten Risiken in der Intralogistik. Sie entstehen meist, wenn schwere Lasten in großer Höhe bewegt oder bei zu hoher Geschwindigkeit transportiert werden. Schon geringe Abweichungen im Lastschwerpunkt oder unebene Böden können ausreichen, um das Fahrzeug ins Kippen zu bringen. Neben Personenschäden führen solche Unfälle häufig zu hohen Sachschäden und langen Stillstandszeiten.
Lösung:
Mit dem in vielen Staplern serienmäßig verbauten Linde Load Assist und dem Linde Safety Pilot setzt Linde MH auf intelligente Fahrerassistenzsysteme, die physikalische Grenzen sichtbar machen – bevor sie kritisch werden. Der Linde Load Assist berechnet in Echtzeit die sichere Hubgeschwindigkeit und Vorwärtsneigung für die aktuelle Last. Der Linde Safety Pilot geht noch weiter: Er überwacht Lastschwerpunkt, Hubhöhe und Fahrgeschwindigkeit und greift aktiv ins Fahr- und Hubverhalten ein, sobald das Fahrzeug instabil zu werden droht. Der Fahrer erhält alle relevanten Sicherheitsdaten – wie maximale Hubhöhe oder Resttragfähigkeit – direkt im Display angezeigt.
In Schmalganglagern sorgt zusätzlich Linde Dynamic Mast Control (DMC) für Stabilität, indem es Mastschwingungen automatisch ausgleicht und präzises Arbeiten auch in großer Höhe ermöglicht.
„Technik kann heute physikalische Grenzen sichtbar machen, bevor sie kritisch werden. Systeme wie der Linde Safety Pilot bringen Sicherheit und Produktivität in Einklang“, betont Tobias Klein, Senior Strategy & Portfolio Manager Safety & Digital Solutions bei Linde MH.
Wer hoch hinaus will, braucht den Linde Safety Pilot.
Problem / Risiko:
In vielen Lagern teilen sich Fußgänger und Flurförderzeuge denselben Raum. Besonders an Kreuzungen, in engen Gängen oder bei hoher Geschwindigkeit steigt das Risiko für Zusammenstöße und Beinaheunfälle deutlich. Häufig fehlen klare Verkehrsregeln oder ausreichend Sicht auf Querwege – und schon ein Moment der Unaufmerksamkeit kann gefährlich werden.
Lösung:
Linde Material Handling begegnet diesem Risiko mit dem Echtzeit-Warnsystem Linde Safety Guard. Es definiert virtuelle Warn- und Geschwindigkeitszonen. Es erkennt Personen und Fahrzeuge zuverlässig – auch durch Wände oder Regale – und reduziert automatisch die Geschwindigkeit, wenn sich Mensch und Maschine zu nahe kommen.
„Die Schaffung von Sicherheitsstandards ist kein einmaliges Projekt. Der Linde Safety Guard sichert den Moment und erleichtert präventive Sicherheit“, erklärt David Krecman, Senior Manager HSE bei KION Group Sustainability & HSE.
So entsteht kurzfristig mehr Sicherheit im täglichen Betrieb – und langfristig eine nachhaltige, präventive Sicherheitskultur.
Problem / Risiko:
Im hektischen Lageralltag bleiben viele sicherheitsrelevante Situationen manchmal unbemerkt: Beinahe-Kollisionen, plötzliche Bremsmanöver oder gefährliche Engstellen. Ohne systematische Erfassung gehen wertvolle Informationen verloren, die helfen könnten, zukünftige Unfälle zu verhindern. Transparenz dagegen hilft dabei, Gefahrenmuster zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Lösung:
Linde Material Handling liest Sicherheitsdaten des Fahrzeugs – etwa aus Notbremsungen und Warnmeldungen des Linde Safety Guards – aus und führt sie zentral im Kundenportal myLinde zusammen. Dort können Flotten- und Sicherheitsverantwortliche Near-Miss-Statistiken auswerten und daraus gezielte Maßnahmen ableiten.
Zukünftig werden diese Ereignisse mithilfe des RTLS+ (Real-Time Localization System) von Linde MH auch auf einer digitalen Lagerkarte sichtbar: Hotspots lassen sich so räumlich zuordnen und gezielt entschärfen.
„Wenn wir Daten aus allen Quellen zusammenbringen, sehen wir plötzlich Muster. Aus diesen Erkenntnissen entsteht echte Prävention – nicht mehr nur Reaktion“, sagt Tobias Klein, Senior Strategy & Portfolio Manager Safety & Digital Solutions bei Linde MH. Das Ergebnis ist ein kontinuierlicher Kreislauf aus Erkennen, Analysieren und Verbessern – Sicherheit wird messbar, steuerbar und planbar.
1. Was sind die häufigsten Unfallursachen im Lager?
Die meisten Unfälle entstehen durch eingeschränkte Sicht, Rückwärtsfahren, fehlende Trennung von Fußgängern und Fahrzeugen oder falsche Lastenhandhabung. Auch Stress, schmale Gänge und schlechte Beleuchtung erhöhen das Risiko. Moderne Assistenzsysteme, wie die KION Marken sie anbieten, helfen dabei, Unfälle zu vermeiden.
2. Wie kann Technik helfen, die Sicherheit im Lager zu erhöhen?
Intelligente Fahrerassistenzsysteme wie Kameras, Radarsensoren und Warnzonen machen Risiken sichtbar, bevor etwas passiert. Systeme wie der Linde Safety Guard oder das Linde Reverse Assist Radar erkennen Personen und Hindernisse frühzeitig – und reagieren automatisch, etwa durch Bremsung oder Geschwindigkeitsreduzierung.
3. Welche Maßnahmen schützen Fußgänger im Mischverkehr?
Klare Wegeführungen, getrennte Zonen und akustische oder visuelle Warnsysteme sind entscheidend. Der Linde Safety Guard warnt Fahrer und Fußgänger gleichzeitig, wenn sie sich zu nahe kommen – auch durch Regale oder Wände hindurch. So lassen sich gefährliche Begegnungen effektiv verhindern.
4. Wie lässt sich das Risiko von Kipp- oder Lastunfällen senken?
Überlastung oder falsche Hubhöhen führen häufig zu Instabilität. Systeme wie der Linde Safety Pilot oder Linde Load Assist überwachen Lastgewicht, Schwerpunkt und Hubhöhe in Echtzeit und greifen ein, bevor es kritisch wird. Das reduziert Kippgefahr und schützt Mensch wie Material.
5. Was kann ich tun, um Anfahrschäden und Gerätefehler zu vermeiden?
Digitale Werkzeuge wie Linde Schocksensoren oder die digitale Abfahrtskontrolle helfen, Zwischenfälle und Wartungszustände automatisch zu erfassen. So bleiben Fahrzeuge sicher im Betrieb – und Schäden werden früh erkannt, bevor sie zu Unfällen führen.
6. Wie kann ich neue Sicherheitslösungen in bestehende Flotten integrieren?
Viele Sicherheits-Assistenzsysteme von Linde Material Handling sind nachrüstbar – vom Rückfahrgriff mit Freigabetaster über intelligente Warnwesten bis hin zu Radar- und Kameralösungen. Dadurch können auch ältere Fahrzeuge auf den neuesten Sicherheitsstandard gebracht werden, ohne die gesamte Flotte zu erneuern.
7. Warum spielt Datenauswertung eine immer größere Rolle in der Arbeitssicherheit?
Moderne Fahrzeuge liefern wertvolle Sicherheitsdaten – von Beinaheunfällen bis zu Stoßerkennungen. Über die Plattform myLinde lassen sich diese Daten analysieren und als Grundlage für gezielte Prävention nutzen. So wird Sicherheit messbar und kontinuierlich optimierbar.