Patrick Erbts beschreibt das ideale Szenario: „Alle intralogistischen Systeme und Prozesse werden in Zukunft mit den Fertigungsprozessen verbunden und in perfekten Einklang gebracht. So werden Materialien, Komponenten und Werkzeuge zur exakt richtigen Zeit bereitgestellt – durch vernetzte autonome Transportfahrzeuge, die mit mobilen Kommissionier- und Handling-Robotern zusammenarbeiten.“ Offene Schnittstellen und Standards sowie eine drahtlose Datenübertragung in Echtzeit sollen die vollständige Konnektivität aller Anlagen, Maschinen und Geräte gewährleisten. Hinzu komme noch eine zentrale, übergeordnete Kontroll- und Steuerungsintelligenz. Diese solle die Logistik- und Materialflussprozesse in der Fabrik optimieren sowie alle Maschinen und Geräte inklusive Routenplanung, Ladestrategien, Aufgabenzuweisung und Flottenmanagement für kollaborative Roboter orchestrieren. Soweit die Theorie. Diese nun in die Praxis umzusetzen, ist die Aufgabe der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der KION Group und ihrer Marken.
Wichtige Forschungsarbeit für die Fabrik der Zukunft
Mit einem umfassenden Portfolio an autonomen Transportfahrzeugen , mobilen Kommissioniergeräten und Robotik , dem vollvernetzten digitalen Truck sowie umfassender Kompetenz im Bereich Software und Simulation haben die KION Group und ihre Marken bereits einige wichtige Meilensteine erreicht. Doch um die oben benannte Zukunftsvision in die alltägliche Praxis umzusetzen und neue Standards für die Industrie 4.0 zu definieren, ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten. Schließlich ist die Digitalisierung der industriellen Produktion ein komplexer Prozess, der bereits seit vielen Jahren im Gange ist. Die Transformation hin zur digitalisierten Produktion ist mit einer kontinuierlichen Entwicklung verbunden. Es gibt zwar schon viele Erfolge, aber auch noch viele Herausforderung und offenen Fragen. So fehlen noch immer eine Reihe wichtiger Werkzeuge, um neue Industriestandards zu definieren und erfolgreich in die Praxis umsetzen zu können. Hier setzen die folgenden Forschungsinitiativen an, die die KION Group in enger Zusammenarbeit mit renommierten Partnern aus Industrie, Lehre und Forschung vorantreibt.
KI.Fabrik: Die Anforderungen der Roboter-Mensch-Kollaboration besser verstehen
In der Industrie 4.0 spielt Robotik eine maßgebliche Rolle. Bislang arbeiten Roboter in industriellen Umgebungen hinter Schutzzäunen. In der Zukunftsvision der Smart Factory, die ein Forschungsprojekt der Technischen Universität München verfolgt, soll sich dies jedoch ändern. Geplant ist zunächst ein vierjähriges Verbundvorhaben für Forschung und Entwicklung – mit der Option, das Projekt in mehreren Phasen auf bis zu zehn Jahre zu verlängern. Neben dem MIRMI (Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence der TU München) sind das KION Tochterunternehmen Linde Material Handling, aber auch Industriepartner wie BMW und viele weitere Unternehmen als Konsortialpartner eingebunden. Am Ende sollen mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) autonome, multifunktionale Roboter direkt oder auch über weite Entfernungen hinweg mit menschlichen Beschäftigten zusammenarbeiten.
Die KION Tochter Linde Material Handling beteiligt sich an dem Forschungsprojekt, um im Rahmen der futuristischen Produktionsumgebung ihre Intralogistikkompetenz einzubringen. Das Projekt befindet sich gerade in der Anfangsphase, d. h. es werden verschiedene Umgebungen (z. B. im Bereich Montage und Produktion oder in einem Warenlager) und Anwendungsszenarien beschrieben und die technischen Anforderungen erarbeitet.