Alle Stories
5 min

Die magischen Kräfte hinter den Kulissen

Lange sind sie vorbei: die Zeiten, in denen man für ein paar neue Turnschuhe, den Wocheneinkauf oder aber den Ersatzakku für die Bohrmaschine noch zwingend das Haus verlassen musste. Heute haben die Modehäuser genau wie die Bau- und Supermärkte und viele weitere Händler online für die Kunden „geöffnet“: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Dafür, dass aus dem virtuellen Angebot reale Warenlieferungen werden, braucht es allerdings auch anfassbare Lösungen. Und hier kommen die Marken der KION Group ins Spiel.

2021-04-15

Sich einen Wunsch zu erfüllen, ist heute so einfach und mühelos wie nie zuvor. Fast erinnert es an den sagenumwobenen Flaschengeist aus dem Morgenland: Man reibt an der Wunderlampe, der Dschinn erscheint, man äußert seine Wünsche – und zack – werden sie erfüllt. Der Unterschied zum Märchen aus 1001 Nacht: Statt einer goldenen Lampe nutzt man das Internet als „Zaubermittel“. Hier gibt man seinen Wunsch einfach in eine digitale Suchmaschine ein – und Sesam, öffne dich – erscheinen zahllose Shops und noch mehr Angebote aus aller Herren Länder. Man trifft seine Auswahl, füllt virtuelle Warenkörbe, macht ein paar Klicks mit der Maus oder ein paar sachte Bewegungen auf dem Touchpad – und schon ist das, was einem eben noch auf dem Bildschirm als buntes Trugbild aus rund zwei Millionen Pixeln präsentiert wurde, leibhaftig auf dem Weg in unseren ganz realen Alltag. Spätestens, wenn der Paketdienstleister an der Haustür klingelt, wird aus dem Wunsch – Abrakadabra – ganz konkrete Wirklichkeit. So bringt der E-Commerce die ganze Welt zu uns nach Hause. Und Millionen von Produkten in greifbare Nähe. Bezahlen muss man den Spaß, im Gegensatz zu 1001 Nacht, allerdings selbst.

Die „Magie“, die hinter der Wunscherfüllungsmaschine E-Commerce steckt, sind hochkomplexe Prozesse – denn je einfacher das Shoppingerlebnis für den Kunden wird, desto höher werden die Anforderungen an die Online-Händler. Hier kommen anspruchsvolle intralogistische Lösungen zum Einsatz: nämlich voll- und teilautomatisierte Lager, vernetzte Stapler und intelligente Software. Das ist das Feld, auf das sich die KION Group und ihre Marken Linde Material Handling, STILL, Baoli, OM und Dematic spezialisiert haben. Sie halten die Lieferketten im Einzelhandel und den rasant wachsenden E-Commerce am Laufen – mit umfassender Lösungskompetenz für die vielen Prozessschritte, die hinter dem komfortablen Online-Shopping stehen.

Ein Blick hinter die Kulissen: Willkommen im Warenlager

Um zu verstehen, wie diese Prozesse funktionieren, müssen wir hinter die virtuellen Fassaden der Online-Kaufhäuser schauen. Denn die wahre Magie spielt sich im Warenlager ab. Wie dieses Lager genau beschaffen ist, hängt von der Art der gehandelten Ware ab. So stellen kleinteilige Waren, wie sie z. B. im Kosmetik- oder Drogeriebereich vorkommen, andere Anforderungen an das Handling als größere Artikel auf Paletten. Und Mode, die knitterfrei hängend auf Bügeln gelagert wird, birgt wiederum andere Herausforderungen als gekühlte Lebensmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum. Doch ganz gleich, um welche Ware es sich handelt: Die Marken der KION Group bieten die passende Lagertechnik an, um sämtliche Waren übersichtlich einzulagern und bedarfsgerecht vorzuhalten – denn das ist die erste von vielen wichtigen Grundvoraussetzung für einen reibungslosen und vor allem schnellen Onlinehandel.

Der Taschensorter von Dematic

Volle Kontrolle für volle Regale

Damit die Artikel vom Wareneingang bis zu ihrem zugewiesenen Platz im Lager kommen, sind weltweit hunderttausende Fahrzeuge der KION Marken Linde Material Handling, STILL, Baoli, OM und Dematic im täglichen Einsatz: von leistungsstarken E-Staplern über (teil-)automatisierte Routenzüge bis hin zu vollkommen autonom navigierenden, führerlosen Transportsystemen (FTS). Eine intelligente Software für das Flottenmanagement wie z. B. Linde connect regelt, dass jedes Fahrzeug zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. So sorgt sie gemeinsam mit der Lagerverwaltungssoftware dafür, dass alle Warenbewegungen innerhalb des Lagers jederzeit nachvollzogen werden können. Denn neben einem effizienten Materialfluss muss bei den hohen Anforderungen an den heutigen Online-Handel jederzeit auch ein intelligenter Informationsfluss gewährleistet sein.

Das Einräumen der Regale übernehmen – oftmals automatisiert – Schmalgangstapler, die ganze Paletten auf bis zu zehn Meter hinaufbefördern können. Im Kleinteilelager übernimmt ein automatisches Regalbediengerät (RGB) diesen Job. Und in vollautomatisierten Lagern kommt hierfür das Multishuttle von Dematic zum Einsatz: ein fest installiertes Aufzugsystem zwischen den Regalen, das per Förderbandtechnik die Posten in die jeweiligen Regalfächer transportieren kann und dank perfekter Koordination der einzelnen Shuttles sogar in der Lage ist, Waren über Regalreihen hinweg zu verschieben.

Fahrerlose Transportsysteme von STILL

In Rekordzeit von der Bestellung bis zum Versand

Das gesamte Angebotsspektrum in allen Größen, Farben und sonstigen Spezifikationen kann bei einem großen E-Commerce-Händler laut Schätzungen von Dematic bis zu 350 Millionen einzelne Artikel umfassen. Sind diese alle im Lager an Ort und Stelle, kann das eigentliche Geschäft losgehen: die Online-Bestellungen. Jede einzelne Order bildet einen individuellen „Einkaufszettel“ ab, der bei der Kommissionierung aus dem gigantisch großen Fundus des Lagers zusammengestellt wird – eine hochkomplexe Aufgabe, die in Rekordzeit bewältigt werden muss. Denn: Kunden erwarten heute maximal 2,5 Tage zwischen Bestellung und Anlieferung, in manchen Fällen erfolgt die Lieferung sogar am selben Tag oder in derselben Stunde. Um hier Zeit zu gewinnen, bieten die Marken der KION Group fortschrittliche Lösungen zur Beschleunigung der Kommissionierung, z. B. den OPX iGo Neo von STILL: ein autonom navigierender „Cobot“ (Kurzform für „collaborating robot“), der die Lagermitarbeiter beim manuellen „Picken“ begleitet und ihnen schwere Lasten abnimmt. Noch schneller geht es mit einer vollautomatisierten Förderbandtechnik mit fest installierten Sortierstationen, an denen die Mitarbeiter die Bestellungen für den Versand vorbereiten. Und für noch höhere Durchsatzraten sorgen die aktuellen Entwicklungen in Sachen Robotik: Die hochspezialisierten Maschinen können nicht nur stationär am Förderband für die Kommissionierung eingesetzt werden, sondern werden sich dank zukunftsweisender Forschungsprojekte, an denen KION beteiligt ist, wahrscheinlich bald schon selbstständig und unbegleitet durch das Lager bewegen.

Leistungsstarke E-Stapler von Linde Material Handling

Kürzere Wege zum Kunden finden

Ist die Ware fertig für den Versand, steht bereits die nächste Frage im Raum: Wie kommt sie nun möglichst schnell vom Warenlager zum Kunden? Auch für diese „Letzte Meile“ finden die KION Marken effektive Lösungen wie zum Beispiel das Pilot-Projekt Packmyride: Hier werden die Lieferfahrzeuge der Paketdienstleister mit einer vollautomatisierten Variante noch schneller bepackt, um die Fahrer körperlich zu entlasten und ihnen einen zeitlichen Vorsprung zu verschaffen. Eine andere Strategie ist es, die Warenlager näher in die Städte – und somit näher zu den Kunden – zu bringen. Hier kommt das sogenannte „Micro-Fulfillment“ ins Spiel. Gemeint sind vollautomatisierte Warenlager, die mit einer relativ geringen Grundfläche auch im urbanen Raum Platz finden, z. B. an der Rückseite eines Einzelhandelsgeschäfts. Für den Lebensmittelhandel kann das System von Dematic sogar an unterschiedliche Temperaturzonen angepasst werden – bis hin zur Lagerung und Kommissionierung von Tiefkühlprodukten. Doch der eigentliche Mehrwert liegt in seiner Schnelligkeit: Denn es ist in der Lage, auch kleinteilige Kundenbestellungen in nur einer Stunde bereitzustellen – für eine schnelle Auslieferung oder die immer beliebter werdende „Click&Collect“-Option, bei der die Kunden bequem online bestellen und die Abholung selbst übernehmen.

Bereit für die nächste Bestellung

Es zeigt sich: Was an der Wunscherfüllungsmaschinerie wirklich „magisch“ ist, ist die Geschwindigkeit, in der sich all diese komplexen Prozesse vollziehen. Aus diesem Grund ist die reibungslose Intralogistik – und mit ihr die Automation zahlreicher Prozesse – längst zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden und aus der Realität des (Online-)Handels längst nicht mehr wegzudenken. Was Sie auch immer zuletzt online bestellt haben, mit höchster Wahrscheinlichkeit kam Ihr Wunsch mit einem unserer Produkte in Berührung: mit einem unserer mehr als 1,5 Millionen Flurförderzeuge weltweit oder mit einem unserer mehr als 6.000 installierten automatisierten Lagersysteme in mehr als 100 Ländern. So leisten unsere Marken mit perfekt ineinandergreifenden Lösungen und Produkten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass wir alle komfortabel per Klick und ohne lange Wartezeiten einkaufen können – und der Flaschengeist weiter in seiner Wunderlampe bleibt.