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"Lasst die betroffenen Regionen nicht allein!"

Hayden Hofland, Techniker bei der KION-Tochter Linde Material Handling in Australien, kämpft mit seinem Team der Freiwilligen Feuerwehr gegen die Brände in New South Wales.

2020-01-21

Sehr hohe Temperaturen und Monate extremer Trockenheit haben in verschiedenen Teilen Australiens unerwartet starke Buschbrände verursacht. Die Feuer haben viele Menschen und Tiere in Mitleidenschaft gezogen und rund 10 Millionen Hektar Fläche verbrannt.

Allein in New South Wales, dem am schwersten betroffenen Bundestaat Australiens, haben die Feuer 5 Millionen Hektar Fläche und 2.000 Häuser zerstört. Tausende Bewohner mussten ihre Wohnungen oder Häuser verlassen und in sichereren Regionen Schutz suchen. Mitten in dieser Katastrophe gibt es aber auch eine Menge Solidarität und Hilfe: Ob Menschen, Tiere oder die versehrte Natur: Ersthelfer und Freiwillige, wohltätige und soziale Organisationen, die Behörden – alle leisten tatkräftig Unterstützung.

Es liegt in seiner DNA

Einer dieser freiwilligen Helfer ist Hayden Hofland, in seinem Hauptberuf Techniker bei Linde MH. In seiner Freizeit ist er in seiner Heimat Hazelbrook, eine ländliche Gemeinde etwa eine Autostunde westlich von Sydney entfernt, in der „Rural Fire Brigade“ aktiv – und das bereits seit 17 Jahren. In dieser für viele Australier schweren Zeit hat auch er großen Mut und Einsatz gezeigt. Das wichtigste an seiner Rolle als freiwilliger Feuerwehrmann ist, wie er selbst sagt, „zu wissen, dass man versucht Menschen zu helfen, die man gar nicht persönlich kennt – einfach etwas Gutes für diese Welt tun“.

Die Männer der Hazelbrook Fire Brigade bekämpfen die Brände

Ein Job mit Höhen und Tiefen

Hayden wurde gewissermaßen in diese Rolle hineingeboren, wie er berichtet: Sein Vater war über die vergangenen 48 Jahre hinweg Feuerwehrmann. Eine Erinnerung hat sich ihm besonders eingeprägt. Als sein Vater während der großen Brände von 1994 in der Haustür stand, über und über bedeckt von Asche, habe er gewusst: „Das möchte ich auch machen.“ Inzwischen kümmert sich die Familie Hofland in der dritten Generation um die Brandbekämpfung. Haydens Neffe ist als Anwärter bei der Feuerwehr in Llandilo (ein Vorort westlich von Sydney) eingesetzt und wird somit die Familientradition mit ihm fortsetzen.

Sowohl Freiwillige als auch Feuerwehrleute teilen durch die Erlebnisse der vergangenen Wochen viele positive, aber leider auch negative Erfahrungen. Da sie viel Arbeit haben, spielen Risiken und Gefahren für die Helfer selbst nicht die allergrößte Rolle: „Durch die Anspannung merkt man es nicht so sehr.“

Oft bleiben ihm bei der Brandbekämpung jene Momente am deutlichsten in der Erinnerung, in denen Kinder eine Rolle spielen. „Ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, öffnete uns mit ihrem Vater die Tür, und versteckte sich verängstigt hinter ihm.“ Hayden und sein Team hatten eigentlich nur kurz nach der Familie sehen wollen. Als er jedoch das erschrockene Mädchen sah, zeigte er ihr kurzerhand das Einsatzfahrzeug der Helfer. Die ganze nächste Stunde erkundete sie den Truck, was ihre Stimmung sichtlich hob.

Erfahrungen wie diese machen die langen Stunden im Einsatz für Hayden umso lohnender: Den Menschen zu helfen, ein wenig Normalität herzustellen, wenn eigentlich Angst und Sorge vorherrschen. Die längste Schicht, an die er sich erinnert, ging 18,5 Stunden, das war 2015, als er mit seinem Team Brände in Wentworth Fall bekämpft hatte.

Eine gemeinsame Leidenschaft der Familie

Hayden, der bereits im Alter von 16 Jahren begonnen hat Feuer unter Kontrolle zu bringen, hat eine lange Zeit mit der Brandbekämpfung verbracht. Wenn man ihn fragt, wie sich diese gefährliche Arbeit auf seine Familie ausgewirkt hat, sagt er: „Gar nicht, ehrlich“. Hayden erzählt uns, dass es ein wenig wie ein großes Familientreffen ist, wenn sich alle Kollegen und deren Angehörigen treffen und Zeit miteinander verbringen. Das sie alle in der derselben Situation sind, ist das Verständnis füreinander und für die Gefahren groß. Kein Wunder, hat er doch seine Frau Ellie über die Arbeit bei der Feuerwehr kennengelernt. Dennoch ist es nicht immer einfach, von zuhause weg zu müssen, wenn ein Notruf eingeht.

Und wenn die verheerenden Brände vorbei sind? Hayden wünscht sich für die Zukunft, dass viele Menschen die kleinen von der Feuerkatastrophe betroffenen Ortschaften besuchen, so die lokale Wirtschaft ankurbeln und den Wiederaufbau unterstützen. „Lassen Sie die betroffenen Regionen nicht allein!“

Er und seine Kollegen bei der Feuerwehr leisten einen unglaublich wichtigen Dienst für die Gemeinschaft. Hayden selbst findet eher bescheidene Worte für seine Beweggründe: „Der Job muss gemacht werden, also mache ich es.“ Eine ganz besondere Arbeitseinstellung, von der im normalen Alltagsleben auch sein Arbeitgeber Linde MH profitiert.